Nicht die CDU Mitglieder und ihre Gäste revoltierten beim traditionellen Grünkohlessen, denn das war, wie immer in der Villa Borgnis, sehr, sehr lecker. Die Französische Revolution war das Thema des Abends und Gastredner Dr. Dr. Mark Scheibe berichtete anschaulich über „Der Taunus und Königstein vor 225 Jahren - die Französische Revolution in unserer Heimat“.

Im voll besetzten Saal, einigen Interessenten musste sogar abgesagt werden, hörten die Gäste gespannt dem Leiter der Stiftung Historische Kommission für die Rheinlande 1789 bis 1815 zu, der über die spannende und grausame Geschichte um den General Custine berichtete.

Es war der General, der die Demokratie im Sinne Frankreichs in unserer Region verbreiten sollte, aber weitgehend Schrecken und Grausamkeiten mitbrachte. Custine war seit seinem achten Lebensjahr Soldat, kam im Herbst 1792 mit 19.000 ins Rhein-Main Gebiet und nahm am 28. Oktober die Festung Königstein. Zwar war seine Losung „Freiheit und Gleichheit“, doch zur Finanzierung seiner Soldaten musste er Ämterkassen plündern, allein in Frankfurt erpresst er zwei Millionen Gulden. Aus Paris kommt schließlich der Befehl Wahlen abzuhalten, allein mit einem vorgegebenen Ergebnis: Der Anschluss an Frankreich.

Es folgten Schrecken, Terror und Antisemitismus in der Mainzer Republik. Scheibe: „Der Präsident der Mainzer Republik, Hofmann, bestellte sogar zwei Ochsenziemer, um die Mainzer Judenschaft höchstpersönlich auszutreiben.“ Nach dem Ende dieser ersten Republik, kurze Zeit später, wurde ein Großteil der damaligen Aktivisten gefangen genommen und 164 in der Festung Königstein inhaftiert.
Stadtverbandsvorsitzende Annette Hogh: Es wurde heute Abend deutlich, dass diese Zeit nichts mit Demokratie in unserem Verständnis zu tun hatte und auch damals die Menschen hier nicht verstanden, was die Grausamkeiten und Plünderungen mit Demokratie zu tun haben sollten. Demokraten handeln anders.“

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