Gastronomiebetriebe sind europaweit ab Januar 2023 dazu verpflichtet Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Dies soll den täglich entstehenden Verpackungsmüll durch Takeaway-Einwegverpackungen – es sind in Deutschland um die 770 Tonnen – eindämmen. Für wiederverwendbare Kaffee-To-Go-Becher haben sich bereits einige Systeme etabliert. In vielen größeren Städten gibt es Cafés, die Konzepte wie „Recup“ oder „Faircup“ nutzen. Frankfurt als Großstadt hat sogar ein stadtweites Mehrwegbecherpfandsystem entwickelt, das der Gastronomie angeboten wird. Großbetriebe wie Alnatura und auch die Tankstellenkette ARAL nutzen schon heute das System „Recup“ in all ihren Filialen und vielen Tankstellen. Zur Mitnahme von Speisen werden bereits in geringem Maße Mehrwegverpackungssysteme oder Mehrwegverpackungen mit Pfand angeboten.

Gerade die Pandemie hat auch in Königstein den Liefer- und Abholserviere als zusätzliches Geschäftsmodell etabliert. Viele Gastronomiebetriebe nehmen selbst mitgebrachte Behälter an und füllen diese mit den bestellten Speisen oder liefern in einer nachhaltigen Einwegverpackung. Ab 2023 wird es nun auch für die Kurstadtgastronomie verpflichtend sein eine Mehrwegalternative anzubieten. Aus diesem Grund stellen die Fraktionen aus Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) und Königsteiner CDU für die kommende Stadtverordnetenversammlung einen Prüfantrag, unter welchen Vorgaben die Einführung eines Mehrwegbecher und -schalensystems für Königstein möglich ist. Markus Klein (ALK) und Helen Dawson (CDU), beide Mitglied im Bau- und Umweltausschuss, sind der Auffassung, dass hierfür ein einheitlich genutztes Mehrwegsystem Vorteile für alle Gewerbetreibenden und die Bürgerinnen und Bürger bietet. „Mit einem einheitlichen Pfandsystem ist ein problemloser Kreislauf unter den verschiedenen gastronomischen Einrichtungen möglich“, so Klein (ALK). Ebenfalls in die Prüfung einzubeziehen sei die Möglichkeit der Nutzung des Mehrwegsystems bei öffentlichen Veranstaltungen. Dawson (CDU) hierzu ergänzend: „Wir wollen wissen, wie groß das Potenzial eines Mehrwegsystems für Königstein ist und ob auch weitere Beteiligte - wie Schulen oder Vereine - hiervon profitieren können.“

Der gemeinsame Antrag aus ALK und CDU wird in der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gestellt und bei der Stadtverordnetenversammlung am 16. Dezember 2021 abgestimmt. „Mit einer Mehrweglösung für Königstein werden Ressourcen gespart und das Abfallaufkommen reduziert“, so die Antragssteller.

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